Nachdem die Ölpreise gestern den Tag nahezu unverändert beendet hatten, legen sie zum Wochenschluss im frühen Handel etwas zu. Rohöl der Atlantiksorte Brent klettert dabei um 42 Cent oder 0,6 % auf 68,15 US-Dollar pro Barrel, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 47 Cent oder 0,7 % auf 65,71 US-Dollar anzieht.
Rohölpreise fahren Achterbahn
Trotz dieser leichten Aufschläge steuern die Ölpreise zum Ende einer turbulenten Woche auf den stärksten Wochenrückgang seit März 2023 zu. Die Woche hatte bei den Ölpreisen mit einem Fünf-Monats-Hoch begonnen, nachdem die USA von Samstag- auf Sonntagnacht iranische Nuklearstandorte angegriffen hatten.
Bereits am Dienstag fielen die Notierungen kräftig, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel verkündet hatte. Die beiden Referenzwerte für den Rohölhandel liegen nun wieder auf dem Niveau, das sie vor Beginn des Konflikts vor einer Woche hatten.
Irans oberstes Führer schwört USA Vergeltung
Zwar sehen Händler und Analysten derzeit keine wesentlichen Auswirkungen der Krise auf den globalen Ölhandel, dennoch verstärkten gestern getätigte Äußerungen des iranischen Staatschefs Ayatollah Ali Khamenei die Unsicherheit hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran.
In seinem ersten Fernsehinterview seit dem Waffenstillstand erklärte der oberste Führer des Mullah-Staates im staatlichen Fernsehen, dass der Iran auf weitere Angriffe der USA reagieren werde. Sollten sich die Amerikaner mit nichts weniger als einer Kapitulation zufrieden geben werden, so werde die niemals geschehen, so Khamenei.
Iran Außenminister: Keine weiteren Gespräche geplant
Irans Außenminister Abbas Araghtschi dementierte unterdessen US-Angaben, wonach weitere Verhandlungen über das iranische Atomprogramm geplant seien. Trump hatte zuvor gesagt, dass neue Atomgespräche mit dem Iran in der kommenden Woche stattfinden.
Sollte die Aussage Araghtschis zu einer Wiederaufnahme der Eskalation führen, könnten Befürchtungen über mögliche Versorgungsengpässe wieder in den Vordergrund rücken würden.
US-Verteidigungsminister: Atomanlagen vollständig zerstört
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wiederholte gestern bei einem Auftritt im Verteidigungsministerium die Aussage des US-Präsidenten, die Angriffe mit bunkerbrechenden Bomben hätten die Nuklearanlagen des Iran vollständig zerstört.
Zuvor hatte es auf US-Geheimdienstinformationen basierende Medienberichte gegeben, wonach die Bombardierungen den Iran nur um Wochen oder Monate und nicht um Jahre zurückgeworfen haben könnten.
Heizöl zum Wochenschluss teurer
Angesichts der festeren Eröffnung an den Ölmärkten, legen hier zu Lande die Heizölpreise zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +0,75 bis +1,05 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Donnerstagmorgen.
Source: Futures-Services